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🔴 Quak meets Honk - Vom schlauesten Frosch im Teich

Eine Geschichte für alle, die schon einmal zu schlau für ihr eigenes Wohl waren

Sei gesegnet, du Kind Gottes. Du liest das Jesusjournal, den Newsletter, der uns sanft daran erinnert, dass Demut keine Schwäche ist, sondern eine Stärke. Kennst du das Gefühl, wenn der eigene Stolz uns Flügel verleiht - und manchmal auch zu Fall bringt?

Geschichte

Quak meets Honk - Vom schlauesten Frosch im Teich

Herr Frosch thront auf seinem Lieblingsseerosenblatt und betrachtet sein Spiegelbild im Wasser. "Quak, der klügste Bewohner des Waldteichs", murmelt er selbstzufrieden, während er versonnen sein Bäuchlein streichelt.

Mit einem Seufzer lässt er den Blick über seinen geliebten Teich wandern - der Herbst macht sich bereits unangenehm bemerkbar. Die Morgennebel werden dichter, die Nächte schneidend kalt. Während er fröstelnd darüber grübelt, wie er den Winter überstehen soll, durchbricht ein lautes "Honk! Honk!" die Stille. Ein Schwarm Wildgänse landet auf dem Teich. Herrn Froschs Augen weiten sich.

"Heureka!", ruft er aus, "das ist die brillanteste aller Lösungen!"

Mit gezielten Schwimmstößen gleitet er zu zwei Gänsen hinüber, die ein wenig abseits lagern. Die eine, größer und stolzer als ihre Gefährtin, schüttelt gerade ihre Federn trocken, während die andere vorsichtig das Wasser prüft.

"Verzeihen Sie, werte Damen", sagt er, "Sie fliegen doch gewiss in wärmere Gefilde? Als kultivierter Frosch wage ich zu fragen: Dürfte ich Sie auf Ihrer Reise in den Süden begleiten?"

Die größere Gans, Augusta, tauscht einen skeptischen Blick mit ihrer Gefährtin aus. "Nun ja", sagt sie, "grundsätzlich wäre das möglich..."

"Aber wie sollten wir das bewerkstelligen?", unterbricht ihre Gefährtin Mathilda. "Sie haben ja keine Flügel." "Allerdings," fügt sie hinzu, "wenn Sie eine praktikable Lösung finden, helfen wir Ihnen gerne."

Seine Stirn legt sich in nachdenkliche Falten. Plötzlich hellt sich sein Gesicht auf. "Einen Moment, meine Damen!", ruft er und taucht ins Wasser. Nach einiger Zeit taucht er triumphierend mit einem Schilfhalm wieder auf, den er zu einer stabilen Schnur geflochten hat. "Meine brillanteste Idee!", verkündet er stolz. "Sie nehmen jeweils ein Ende der Schnur in den Schnabel, und ich halte mich in der Mitte fest."

Augusta und Mathilda nicken zustimmend. Keine halbe Stunde später erhebt sich das ungewöhnliche Trio in die Lüfte. Herr Frosch, der noch nie so hoch über der Erde geschwebt ist, klammert sich tapfer fest.

Mit jedem Flügelschlag tragen sie ihn höher hinauf. Unter ihm breitet sich die Welt aus, wie er sie noch nie gesehen hat - grüne Felder wie kleine Flicken auf einer riesigen Decke, silberne Bäche, die sich wie Schlangen durch die Landschaft winden. Sein Herz klopft vor Aufregung, teils aus Angst, teils vor Stolz.

"Was für Geschichten werde ich erzählen können!", denkt er bei sich. "Ich, der erste fliegende Frosch in der Geschichte des Waldteichs!"

Als die Dämmerung hereinbricht, spähen die Gänse nach einem Rastplatz. Sie gleiten tiefer, fliegen schließlich nicht hoch über einen Bauernhof hinweg. Eine Kuh hebt verwundert den Kopf. "Nein, sowas!", murmelt sie. "Zwei Gänse, die einen Frosch durch die Lüfte tragen?"

Laut ruft sie: “Meine Damen, das it ja phänomenal, wer hat sich denn diese Konstruktion ausgedacht?”

“ICH hatte diese geniale Idee!”, platzt es aus Herrn Frosch heraus. Vom eigenen Stolz berauscht, hebt er die rechte Hand zu einem triumphierenden Gruß. Ein fataler Fehler - seine linke kann ihn nicht halten, ihre Finger gleiten von der feuchten Schnur, und schon verliert er jeden Halt.

Die Zeit scheint stillzustehen. Über ihm sieht er Augusta und Mathilda, ihre Schnäbel vor Entsetzen weit geöffnet in einem stummen "Nein!". Die Welt um ihn herum beginnt sich zu drehen. Der Himmel, eben noch so nah, rückt mit jeder Sekunde weiter weg.

Während er fällt, durchzuckt ihn eine schmerzliche Erkenntnis. Er erinnert sich an die Worte der weisen Eule: “Der Stolz erhebt uns - und stürzt uns.” Wie recht sie hatte.

Mit einem dumpfen Klatschen landet er vor den Hufen der erschrockenen Kuh, die mitleidig den Kopf senkt.

"Ach du meine Güte", murmelt sie leise, während Augusta und Mathilda traurig ihre Kreise ziehen.

Ein heftiger Windstoß lässt goldene Herbstblätter sanft zu Boden segeln.

Danke, dass du bis hier gelesen hast.

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Hab’ einen gesegneten Tag
Jörg “quak?“ Peters