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🟢 Präsent sein für Gottes Reden
Andacht
"Aus diesem Grund mahnt uns der Heilige Geist: »Wenn ihr heute die Stimme Gottes hört, dann verschließt euch seinem Reden nicht!"
"Der HERR rief Samuel. »Ja?«, antwortete der Junge."
Präsenz
Ich erkenne das Mädchen im Café sofort.
Sie besucht denselben Kurs wie ich und wir haben schon ein paar Mal geredet. Jetzt ist sie allein und starrt auf ihr Handy. Tränen laufen über ihr Gesicht.
"Alles okay?", frage ich.
"Oh," sagt sie und wischt hastig über die Wangen. "Ja, alles gut."
Ich setze mich. "Du musst nicht reden. Aber ich kann bleiben."
Sie zögert. "Er hat mir per Text Schluss gemacht", flüstert sie. "Drei Jahre, und nicht einmal ein Gespräch."
"Das ist grausam", sage ich.
„Weißt du, was das Schlimmste ist? Nicht der Verlust. Sondern zu wissen, dass ich während unseres letzten Beisammenseins auf Insta war.“
Plötzlich starrt sie auf ihr Handy, als würde sie es zum ersten Mal wirklich sehen. Ein bitteres Lächeln huscht über ihre Lippen. Mit zitternden Fingern dreht sie das Gerät in ihrer Hand. Dann, mit einer plötzlichen, fast schon wütenden Bewegung, stopft sie das Handy in ihre Tasche.
„Ich war nicht einmal richtig da, als wir uns zuletzt sahen.“
Erneut steigen ihr Tränen in die Augen.
„Vielleicht hat er da schon etwas gesagt...“
Im Jetzt mit Gott
Ein Handy auf dem Tisch ist ein stummer Vorwurf: "Du allein genügst mir nicht."
Wir leben in einer Zeit geteilter Aufmerksamkeiten. Multitasking gilt als Tugend, und die Fähigkeit, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, wird bewundert.
Doch die Wahrheit ist:
Wenn wir nur halb anwesend sind, sind wir vollständig abwesend. Das ist schlecht für zwischenmenschliche Beziehungen, aber katastrophal für unsere Beziehung zu Gott.
Was kostet es, wirklich präsent zu sein - vor Gott und im Leben?
Betrachten wir das Wort aus dem Hebräerbrief: "Wenn ihr heute die Stimme Gottes hört, dann verschließt euch seinem Reden nicht!" Gott betont das "Heute". Nicht gestern, nicht morgen, sondern heute. Jetzt. In diesem Moment.
Gott begegnet uns im Präsens, in der Gegenwart.
Schauen wir auf Samuel im zweiten Bibelwort. Als Gott ihn rief, antwortete er: "Ja?" Keine Bedingungen, Verzögerungen oder Ausreden. Nur Offenheit und Bereitschaft. 100%ige Aufmerksamkeit.
Ich glaube, der Schlüssel zur vollkommenen Präsenz vor Gott ist die Bereitschaft, das eigene Ich zurückzustellen.
Unsere Agenda, Wünsche und Vorstellungen müssen in den Hintergrund treten, um Ihn wirklich zu hören.
Zumindest in den Zeiten, die wir IHM widmen. Und das sollten wir tun: Zeit zum Beten, Bibellesen, Gottesdienst, Hauskreis, Lobpreis etc.
Wenn diese Zeiten mit eigenen Gedanken und Plänen gefüllt sind, bleibt kein Platz für Gottes Stimme. Wenn wir in diesen Zeiten “unser Handy auf den Tisch legen”, wird Gott vermutlich nicht reden. Und wenn, hören wir Ihn nicht.
Ja, es kostet uns den Mut, "Nein" zu sagen zu Dingen, die unsere Aufmerksamkeit fragmentieren. Es kostet uns die Disziplin, Zeiten der Stille zu schaffen. In einer lauten Welt ist Stille ein radikaler Akt des Glaubens.
Wir gewinnen die lebendige Begegnung mit Jesus Christus.
Hab’ einen gesegneten Tag
Jörg “Zeit ohne Handy ist befreiend“ Peters