🔴 Mittendurch statt drumherum

Wenn Gott durch schwere Zeiten führt

Sei gesegnet, du Kind Gottes. Du liest das Jesusjournal, den Newsletter für Menschen, die Gottes Handschrift auch in den herausfordernden Kapiteln ihres Lebens suchen. Heute nehmen wir dich mit auf eine Reise durchs Rote Meer - und zu deinen ganz persönlichen 'Wasserwänden'. Gehst du mit?

Andacht

Mittendurch statt drumherum

Meterhohe Wasserwände türmen sich rechts und links von mir auf.

Meine Sandalen berühren den feuchten Meeresboden. Mein Herz rast. Über mir der schmale Streifen Himmel, hinter mir die Schreie der Menschen, vor mir ein ungewisser Weg. Das Rauschen der Wassermauern macht mir Angst. Wind peitscht mir Gischt ins Gesicht, jeder Schritt erfordert Entschlossenheit...

"Herr, warum müssen wir hier durch? Du hast uns aus Ägypten geführt - warum konntest du dieses Meer nicht einfach wegnehmen?"

Jahrtausende später, und doch so vertraut: Unsere Herausforderungen mögen anders aussehen, aber sie können sich genauso überwältigend anfühlen.

Der ängstlich erwartete Befund vom Arzt, noch ungeöffnet auf dem Küchentisch. Das rebellierende Kind, das auf falsche Wege gerät. Der wackelige Job und du bist über 50.

Dein persönliches Rotes Meer - und der einzige Weg führt mittendurch.

Kennst du diese Augenblicke? Mit klopfendem Herzen stehst du da und fragst dich: “Wie soll ich das schaffen?” Und dann vielleicht: “Herr, warum kannst du dieses Schwere nicht einfach beiseite räumen? Mach, dass es verschwindet!”

Weißt du, was die Israeliten damals nicht sehen konnten? Dass die Schneise sie auf das sichere Ufer führt. Dass der Boden zwar feucht ist, aber immer trägt. Und vor allen Dingen: was mit den Ägyptern passieren wird, die ihnen nachsetzen.

Gott hätte einen trockenen Weg um das Meer herum schaffen können. Oder eine Brücke. Oder einen Tunnel. Stattdessen führte er sie mittendurch.

“Ich bin bei dir”, flüstert er in deine Angst. Nicht als einer, der von sicherem Ufer aus zuschaut. “Ich gebe keine guten Ratschläge vom trockenen Ufer aus. Ich gehe jeden Schritt mit.”

Denk daran: Du bist sein Kind. Nach seinem Bild geschaffen. Und während du durch diese Wasser gehst, arbeitet er an dir. Du bist kein Opfer der Umstände, er formt dich. Deine Entwicklung liegt ihm am Herzen, deine Heiligung - wie Jesus sollst du werden.

Und übrigens: Die Israeliten haben das Rote Meer nur ein einziges Mal durchquert. Aber diese Erfahrung hat ihr Gottesbild für immer geprägt.

Vielleicht stehst du gerade vor deinem persönlichen Roten Meer. Die Wasser türmen sich bedrohlich auf. Dein Herz rast. Und du hast Angst. Aber während du den ersten Schritt wagst, erinnere dich daran, was die Kinder Gottes aus dieser Erfahrung mitnehmen durften:

Er wies das Schilfmeer in seine Schranken, und es zog sich zurück. Dann führte er sein Volk dort hindurch, wo sonst die Fluten alles bedecken, sie gingen wie auf trockenem Wüstenboden. So rettete er sie vor dem Zugriff dessen, der sie hasste, er erlöste sie aus der Gewalt des Feindes. Das Wasser begrub ihre Unterdrücker unter sich, nicht einer von ihnen blieb am Leben.
(Psalm 106,9-11; Neue Genfer Übersetzung)

Wo hast du in der Vergangenheit schon erlebt, dass Gott dich "mittendurch" geführt hat?

Nimm dir einen Moment Zeit und schreibe diese Erfahrung(en) auf. Sie werden zu deinem persönlichen Zeugnis - wie die Psalmen der Israeliten.

Manchmal brauchen wir diese Erinnerung: Oft führt Gott uns mitten durch die Schwierigkeiten und das kann weh tun und uns Angst machen. Doch am Ende stehen wir stärker da als zuvor.

Hab’ einen gesegneten Tag
Jörg “vergiss nicht, die Sandalen auszuschütteln“ Peters