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đą Die goÌttliche Kunst der ErgaÌnzung
Andacht
Der Freund unserer Tochter hat gesundheitliche Probleme.
Heute nach dem FrĂŒhstĂŒck frage ich meine Frau ganz beilĂ€ufig: âWie geht es eigentlich Julian? Gibt es Neuigkeiten?â
WĂ€hrend ich mit meiner MĂŒslischale dastehe, schenkt sie mir ihre Antwort:
âIch habe gestern bei Deike angerufen. Aber sie hat nicht abgenommen, vielleicht hatte sie gerade ein anderes GesprĂ€ch. SpĂ€ter rief sie dann zurĂŒck, aber da habe ich gerade mit meiner Mutter telefoniert. Ich habâs dann gleich danach wieder bei ihr probiert, aber da ist sie wieder nicht rangegangen. Abends habe ich dann gesehen, dass sie es nochmal versucht hatte, aber da war ich gerade mit Ina im Krankenhaus und inzwischen war es mir dann auch zu spĂ€t zum Anrufen.â
Uff.
Ich hĂ€tte gesagt: âNee, gib nichts Neues.â
Unsere unterschiedlichen Kommunikationsstile bringen mich immer wieder zum Schmunzeln. Wo ich direkt und knapp bin, nimmt Janneke sich Zeit, die Geschichte im Detail zu erzĂ€hlen. Sie sieht die Verbindungen, die Beziehungsebene, die Zwischentöne - Aspekte, die ich oft ĂŒbersehe.
In diesem Moment wurde mir bewusst: Diese Unterschiedlichkeit ist kein Zufall.
âNatĂŒrlichâ nicht :)
Und der HERR, Gott, sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.
Das hebrĂ€ische Wort fĂŒr âHilfeâ ist ezer. Interessant wird es, wenn man entdeckt, dass die Bibel dieses Wort auch fĂŒr Gott selbst verwendet. Zum Beispiel in den Psalmen, wo es heiĂt: "Meine Hilfe kommt vom HERRN".
Diese Verwendung des Wortes zeigt uns etwas Wichtiges:
Die Bezeichnung 'Hilfe' macht die Frau nicht zur Dienerin des Mannes. Sie ist nicht weniger wert. Mehr allerdings auch nicht.
Wie in der Geschichte heute Morgen: Ich sehe die Welt oft schwarz-weiĂ, direkt, auf den Punkt. Janneke nimmt die vielen Farbtöne wahr, die Beziehungen, die kleinen Details. Erst zusammen ergibt sich das vollstĂ€ndige Bild.
Der Mann ist ohne die Frau unvollstÀndig.
Nicht, weil er âschwachâ wĂ€re. Sondern weil Gott es so eingerichtet hat, dass wir einander ergĂ€nzen. Die UnzulĂ€nglichkeit liegt nicht in uns als Personen - sie liegt im Alleinsein.
In anderen Worten:
Der Ausdruck âHilfeâ geht von einer gegenseitigen ErgĂ€nzung in der Beziehung aus; was ihm fehlt, bringt sie ein und umgekehrt.
Beide haben Anteil am Ebenbild Gottes.
Damit ende ich fĂŒr heute.
Lies jetzt 2. Mose, 2,18-25.
Diese Passage behandelt die grundlegendsten Fragen des menschlichen Zusammenlebens. Je mehr Klarheit wir in diesem Ratschluss Gottes haben, desto heller können wir âals Ehepaarâ scheinen.
Jörg âwer fragt, kriegt Antwortâ Peters
P. S.
Zum Abschluss habe ich zwei konkrete Bibelstellen, in denen das Wort ezer fĂŒr Gott verwendet wird:
Unsere Seele wartet auf den HERRN; unsere Hilfe und unser Schild ist er.
Und noch deutlicher:
Meine Hilfe (kommt) vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat.