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🟢Das Wenige
Andacht
Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen.
“Vielleicht sind zufällige Begegnungen gar nicht so zufällig”, denke ich, während ich das Fahrrad in den Schuppen stelle.
Der Gottesdienst ist vorbei, aber diese flüchtige Begegnung auf dem Weg dorthin geht mir nicht aus dem Kopf – ein Rennradfahrer, der an mir vorbeischoss, den ich fast übersehen hätte, und dann diese Sekunde des Erkennens: Es ist einer meiner alten Trainingspartner, mit denen ich früher sehr viel Zeit verbrachte.
Heute ist er kaum mehr als ein Fremder.
Während der Predigt konnte ich mich kaum konzentrieren. Immer wieder schweiften meine Gedanken ab zu den gemeinsamen Trainingseinheiten, den endlosen Gesprächen über Wettkämpfe und Ernährungspläne. Wir sind sogar einen Marathon zusammen gelaufen, damals, in Hamburg.
WeiĂź er eigentlich, warum ich schon lange nicht mehr zum Training komme?
Drinnen am Küchentisch ziehe ich das Handy aus der Tasche und scrolle durch meine Kontakte. Da ist er - Klaus - und einen Moment zögere ich.
Dann schaue ich weiter durch die Liste. Plötzlich bin ich in einer anderen Zeit, in einem anderen Leben, in meiner alten Firma: Marcus. Kollege von früher, drei Jahre lang haben wir uns täglich gesehen, Projekte durchgezogen, über alles Mögliche geredet. Dann Jobwechsel, gute Vorsätze, Kontakt halten – und nichts.
Wieder zögere ich.
Mein Daumen schwebt über seinem Namen. Was soll ich schreiben? „Hey, ich bin jetzt Christ geworden"? „Sorry, dass ich mich nicht gemeldet habe"? Das klingt alles verkrampft, wie eine Rechtfertigung für Jahre des Schweigens.
Ich starre auf das leere Textfeld.
Wie sein Leben wohl aussieht? Damals waren seine Kinder noch klein, krochen bei Teamfeiern unter den Schreibtischen herum. Heute müssen sie schon fast volljährig sein.
Plötzlich wird mir klar: Es braucht keine großen Erklärungen oder ausgefeilten Strategien. Gott nimmt, was da ist, wenn wir es ihm nur geben – auch alte, eingestaubte Bekanntschaften.
Aus einem Impuls tippe ich einfach los: „Hey, lange nichts gehört, aber ich musste heute an dich denken. Wie geht es dir?"
Kurz verharrt mein Finger über der „Senden"-Taste.
“Das ist die Wahrheit”, denke ich.
Und schicke die Nachricht ab.
Jesus nimmt das Wenige, das wir haben, und Er kann GroĂźes daraus machen.
»Hier ist ein Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische. Aber was ist das schon für so viele Menschen?« (…) Jesus nahm die Brote, dankte Gott dafür und ließ sie unter die Menge austeilen. Mit den Fischen machte er es genauso, ´und jeder aß,` so viel er wollte.
Hab’ einen gesegneten Tag
Jörg “hat noch einige Kontakte, denen er was senden kann“ Peters